Es fällt mir nicht leicht, das „Great Stork Derby“ (dt.: „Das große Storchenrennen“) einzuordnen, weil diese Geschichte auf so vielen Ebenen bemerkenswert ist. Der kanadische Anwalt Charles Vance Millar hatte in seinem Testament festgehalten, dass sein verbleibendes Vermögen an die Einwohnerin Torontos gehen sollte, die in den 10 Jahren nach seinem Tod die meisten Kinder gebären würde. Eine Fotostrecke zu dieser Geschichte findet ihr unter anderem auf den Seiten vom SPIEGEL.
Ich lese in dieser Geschichte vor allem einen krankhaften Wunsch nach Macht, auch über den eigenen Tod hinaus. In einem kapitalistischen System die Behauptung „Jeder Mensch ist käuflich“ aufzustellen, ist weder besonders schlau, noch als „ausgefallener Humor“ zu betrachten, wie es einige Quellen getan haben, die über das Storchenrennen berichten. Die Frauen, die am Storchenrennen teilgenommen haben, riskierten ihr Leben und erlitten teilweise Tod- und Fehlgeburten. Aber nicht nur die misogyne und moralische Ebene liefern hier viel Platz für weitere Diskussionen.
Als Medienempfehlung möchte ich hier nun den Podcast nennen, der mich auf diese Geschichte gebracht hat: Geschichten aus der Geschichte.
GAG327: Das große Geburtenrennen von Toronto – frei streambar auf der Website des Podcasts – eine Folge, ca. 40 Minuten
(Mehr über die Idee hinter #StattKatar kannst du hier lesen)